Julianka-Schule: Die 12 Meter hohe Eiche ist der neue Lesebaum!
Liebe Lesekinder der Julianka-Schule,
es geht weiter mit dem baumhoch Lesen. Ihr habt euch für eine 12 Meter hohe Eiche auf dem Schulgelände entschieden, Schulhund Anton hat auch sein Okay dazu gegeben. Und wie wurde die Baumhöhe ermittelt? Da sind viele Ideen zusammengekommen: zum Beispiel, sich in den Korb eines Baggers setzen, langsam hochgefahren werden und dabei den Baum mit dem Lineal vermessen. Oder so viele Zollstöcke aneinanderkleben, bis sie zur Baumkrone reichen! Warum nicht ein Flugzeug chartern und über dem Baum ein Maßband herabhängen lassen? Den Baum fällen und …?
Dann die Entscheidung. Warum macht man es nicht einfach so wie die Förster, mit der „Försterdreieck“ Methode die Baumhöhe berechnen? Und es hat geklappt! Alle wissen nun: 12 Meter sind gemeinsam zu erlesen, die Bücherstapelherausforderung! Das sind um die 1200 Bücher!
An die Bücher! Fertig! Los! Ist das Wetter gut, könnt ihr vielleicht auch einmal unter dem Blätterdach der Eiche lesen? Und wenn dabei eine Eichel aufs Buch fällt, steckt sie ein und bringt sie zuhause in einem Topf mit Erde oder im Gartenbeet unter. Das kann der Anfang eurer eigenen kleinen Lesebaumschule sein!
Baumsteckbrief
Die Eiche findet man überall auf der nördlichen Halbkugel, es gibt über 400 Arten. Sie kann bis zu 1000 Jahre alt werden und an die 40 m hoch wachsen.
Diesen eindrucksvollen Baumpersönlichkeiten sprach man früher auch geheimnisvolle Kräfte zu. Wer schon einmal in einem Eichenwald war mit seinen bodennah wachsenden, dicht bemoosten Ästen, den knorrigen Stämmen und dem herumliegenden, überwucherten Totholz, denkt an einen Märchenwald. Hier könnten Zwerge, Elfen, Feen und andere magische Wesen leben.
Dass die Eiche zum Symbol des Lebens wurde, kam daher, dass ein Eichenwald auch Nährwald für die Menschen war. Das heißt, er bot alles, was man zu Leben brauchte: zum einen Holz zum Bauen und Anfeuern, zum anderen Futter für die Tiere.
Die Früchte, die eiförmigen Eicheln mit kleinen „Hut“, kennt ihr ja! Für Waldtiere wie Wildschweine, Eichhörnchen und Hirsche sind sie nahrhaftes Winterfutter. Und in Notzeiten konnte man Mehl oder Kaffee-Ersatz aus den Eicheln gewinnen.
Das Holz der Eiche ist außergewöhnlich hart und langlebig, deshalb wurde und wird es u.a. im Schiffs-, Haus- und Möbelbau oder für Fässer verwendet. Auch die Rinde konnte man nutzen, denn sie enthielt besondere Gerbstoffe. Diese brauchten die Gerber, um ihre Gerberlohe herzustellen und aus Tierhäuten Leder zu machen. Manche Gerber hatten daher auch ein Eichenblatt im Wappen.
Heute noch hat die Eiche in Deutschland eine besondere Bedeutung. Wären sonst Eichenblätter auf der Rückseite unserer 1-, 2- und 5-Cent-Münzen abgebildet?
Eure Lese-Eiche hat also das Zeug zum Geschichtenbaum! Fällt euch eine ein?
Viel Spaß beim Baumhoch-Lesen wünscht euch Ulrike Diek-Rösch vom FBK/SH
P.S.: Und über eure Baumgeschichten oder Baumcomics freuen sich alle, die bei den „Grünen Büchertürmen 2.0“ mitlesen!