Pixelbrief Nr. 2
Hallo, liebe Fans,
viele von Euch haben mir geschrieben, dass sie nichts mehr von Corona hören wollen, aber vom Regenwald. Das will ich gern tun. Schon als ich so alt war wie ihr, habe ich davon geträumt einmal zum Amazonas zu reisen. Das ist schon lange her. Träume entstehen bei mir oft, wenn ich Bücher lese. Und das sind bei einem Lesehund eine ganze Menge!
Seht euch den Amazonas mal auf der Landkarte an. Er ist so riesig groß und hat so viele Nebenarme, dass man gar nicht genau weiß, wo ein Nebenfluss anfängt und der Amazonas aufhört. An einer Stelle hat man es allerdings genau gesehen, dort wo der Rio Negro (d.h. der Schwarze Fluss) in den Amazonas fließt kann man genau die Linie sehen, an der das dunkle Wasser mit dem capuccinobraunen Wasser des Amazonas zusammentrifft.
„Unglaublich!“ staunte Hein Hummer, der erfahrene helgoländer Kutter-Käptn, der schon viel von der Welt gesehen hatte. Gemeinsam fuhren wir mit unserem kleinen überdachten Boot über 1000 km flussaufwärts. Ich war sehr überrascht, dass der Amazonas so breit war, dass man teilweise dachte, man sei noch auf dem Meer.
Wir fuhren an den Uferrand und in einen der kleinen Nebenarme hinein. Da war endlich der Regenwald zum Greifen nah. Wir sahen kleine Löwenäffchen und Papageien, einen grasgrünen Leguan, ein Faultier, das in den Ästen einer Mangrove hing und schlief. Aber als eine riesige Anakonda an unserem Boot vorbeischlängelte, bekamen wir doch einen ziemlichen Schreck und fuhren schnell weiter.
In einer Bucht machten wir fest. Dort angelten wir Piranhas. Ein freundlicher junger Mann vom Stamm der Yanomani Ureinwohner zeigte uns, wie man sie schmackhaft zubereitet. Diese Fische zu essen war angenehmer, als von ihnen gefressen zu werden. Sie sind zwar oft klein, haben aber ein großes Maul und messerscharfe Zähne.
„Eine Anakonda habt ihr gesehen?“, sagte der Yanomani beim Essen und lachte. „Das war bestimmt eine unserer Riesen-Anakondas. Die leben hier im Fluss. Sie können bis zu 9 m lang werden. Ich hab einmal gesehen, wie eine ein ganzes Wasserschwein (Capybara) verschlang, das dreimal so dick war wie sie selber.“
Er erklärte uns auch, welche Tiere im Umreis seines Dorfes im Regenwald leben und welche Kräuter und Pflanzen es gibt. Das konnte ich mir nicht alles merken. Daher gehe ich heute in die Bücherei und hole mir ein Buch über Tiere und Pflanzen im Regenwald.
Das könnt ihr ja auch machen. Denn sicher wird es noch ein bisschen dauern bis ihr selbst eine Reise zum Amazonas machen könnt. Vorher müsst ihr eben in Büchern verreisen, genau wie ich. Das ist ziemlich spannend.
Kurz gecheckt:
1. Nenne drei Tiere, die Pixel im Regenwald sieht.
2. Wie lang kann eine Riesen-Anaconda werden?
2. Warum sind die meisten Boote im Regenwald überdacht?
Es grüßt euch, Euer