Die erste Bücherturmgeschichte

Die erste Bücherturmgeschichte ist zugleich eine Bücherwurmgeschichte. Die Klasse 1f der Fridtjof-Nansen-Schule hat sie sich ausgedacht. Wir finden das so Klasse, dass wir sie (nachträglich) unbedingt veröffentlichen wollen! (Damals gab es die Rubrik „Turmgeschichten“ noch nicht). Nicht nur der Schulgarten, sondern auch die Schule selbst scheint ein gutes Biotop für Bücherwürmer zu sein, denn die Schule hat sich gleich nach dem Start der Büchertürme in den Ferien 2012 zweimal auf den Turm der Luruper Friedenskirche gelesen.
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Hier ist der Brief der Lehrerin Maren Schamp-Wiebe der erklärt, wie die Geschichte entstanden ist:
Liebe Frau Scheffler, 
wir, die Klasse 1f der Fridtjof.-Nansen-Schule in Lurup,  haben es tatsächlich noch geschafft, eine Bücherturmgeschichte zu schreiben. Nach einem Monat Flaute, wo die Luft raus war und die Kinder nur wenige Leselisten abgaben, ist die Klasse wieder motiviert und voller Lese- und Schreiblust.
Der Fühling hat in uns neue Energien geweckt. Und unser Klassengarten erfreut die Kinder jeden Tag aufs Neue. Ich schreibe von unserem Blumenbeet, weil es Grundlage unserer Geschichte ist.
Im Herbst brachte jedes Kind eine Packung Blumenzwiebeln mit. Nachdem wir mühsam ein verwildertes Beet von Unkraut befreit hatten, verbuddelten wir alle Zwiebeln wild durcheinander. Und nun erfreuen wir uns schon seit Wochen an der Blütenpracht. Gerade sind wir dabei, den Kartoffelacker vorzubereiten….
Am Dienstag war bei uns in der Schule ein Leseprojekttag, wo Lehrerinnen, Erzieherinnen, Eltern, Omas und Lesehelfer von der Bürgerstiftung ihre Lieblingskinderbücher in gemütlicher Athmosphäre vorlasen. Für das Pressefoto bat ich ein paar Kinder einen symbolischen Bücherturm zu bauen. Sie taten dies mit Begeisterung und wählten als Kulisse – natürlich unseren Klassengarten! Die Bücherwürmer, die an diesem Tag an alle verteilt wurden, steckten die Kinder zwischen all die Bücher in den Turm. Sie müssen allerdings gute Augen haben, um diese auf dem Foto zu erkennen!  Und da wir einen Tag vorher noch Regenwürmer beim Umgraben gefunden hatten, entstand spontan eine Schreibidee: Die Regenwürmer werden zu Bücherwürmern, weil sie denken, dass der Bücherturm eine Pflanze ist.
Eine kleine Gruppe meldete sich zum Schreiben und setzte sich eine Stunde lang hin. Sie schrieben und schrieben und hatten tolle Ideen. Es ist aber noch schwer für sie, längere Texte zu schreiben, haben sie doch erst vor wenigen Monaten mit dem Schreiben begonnen. Ich habe aus den einzelnen Texten eine Collage erstellt, so dass es eine Gemeinschaftsgeschichte geworden ist. Rechtschreibfehler habe ich verbessert, nicht aber die Wortwahl.
Ich hoffe, Ihnen gefällt die kleine Geschichte vom Regenwurm, der nach dem Lesen groß und schlau geworden ist!  Herzliche Grüße,
Maren Schamp-Wiebe
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Das Autorenteam der 1f  im Schulgarten
Hier haust der Regenwurm, der auf magische Weise ein Bücherwurm wird.

Der Bücherwurm
Eines Tages geriet ein Regenwurm in das Blumenbeet der Klasse 1f.                      (Celina)
„Hey“, sagte der Wurm zu den anderen Regenwürmern: „Guck das mal an! Da ist eine Bücherpflanze!“                      (Anton)
Die Regenwürmer sahen dann einen riesigen Bücherturm und sie dachten: „Da können wir uns doch mal durchfressen!“                      (Emma)
Der Bücherturm war so groß wie Iwan. Sogar noch größer als Iwan!                      (Lewin)
Der Regenwurm kroch immer weiter. Und immer weiter bis zum ersten Buch. Und plötzlich wurde er ein Bücherwurm!                      (Celina)
Der kleine Wurm fraß sich durch die Bücher und erlebte genau das, was gerade in den Büchern vorkam.                      (Lewin)
Plötzlich wurde er zum Piraten. Und zum Elefanten. Da trompetete er durch die Bücher.                      (Emma)
Der Wurm hat eine Rittergeschichte gelesen und Dinogeschichten und die 100 goldenen Bücher.
Ganz viele Geschichten hat er gelesen.                      (Lewin)
Plötzlich haben die Regenwürmer gelesen! „Hey“, sagte der Chef: „Wir sind Bücherwürmer!“                      (Anton)
Der Bücherwurm wurde eine Prinzessin und er wurde mal Wickie und er war auch Rotkäppchen.                      (Maya)
Der Bücherwurm kämpfte mit Piraten. „Auuaa !“, schrie er. „ZZZZZZZ! Das war knapp – aber ich kann schwimmen!“ Er fraß weiter. Da war er plötzlich auf dem Mars und fiel in ein schwarzes Loch. „Auuaauu ! Cool ! Cool! Ich bin in ein Loch gefallen! Das Buch ist ein Planet.“                      (Anton)
Aber die Geschichten waren nicht immer schön. Die Bücherwürmer erlebten auch etwas ganz Schlimmes. Manchmal kam einer verwundet aus dem Buch heraus. Aber das heilte dann wieder.                      (Lewin)
Der Bücherwurm fraß immer weiter. Und dann wurde er größer und schlauer. Und dann war er der größte der Erde.                      (Ciwan)

Herbst 2015: Zieht euch warm an!

Wuff! Es ist kalt geworden! Ich hab mir schnell mein Winterfell wachsen lassen und wenn ich zur Bücherei rüberlaufe, binde ich einen Schal um. (Pullover für Hunde lehne ich prinzipiell ab!)

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Sommer 2015: Der Lesevirus geht um

Wuff! Wer hätte das gedacht, dass es so viele begeisterte Lesesportler und Büchertürmebauer in Hamburg und dem Rest der Welt gibt?
Ich bin begeistert! Der Büchertürme-Lesevirus breitet sich nicht nur über das ganze Land aus, er ist sogar schon in Österreich und Luxemburg angekommen!

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Turmgeschichte Berlin Rathaus Schöneberg

Hallo Kinder,

ich heiße Willy und bin ein Uhu. Vor ganz vielen Jahren ist mein Ur-ur-großvater in den Turm vom Rathaus Schöneberg geflogen und hat dort ein Nest gebaut. Seitdem wohnt meine Familie hier. Unser Turm ist 70 Meter hoch und wenn das Wetter schön ist, kann ich auf meinem Lieblingsplatz am Fenster sitzen und bis zum Fernsehturm gucken.
Gemütlich ist es hier oben, aber unten im Rathaus ist immer was los. Schließlich arbeiten die Bürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg und viele andere Menschen hier. Auch auf dem Platz vor dem Rathaus kann ich viele Leute beobachten, besonders wenn an den Wochenenden der Flohmarkt aufgebaut wird.
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Aber das ist noch gar nichts, wenn ich an die Geschichten denke, die mir meine Oma erzählt hat, als ich noch ein kleiner Uhu war.
Einmal, als meine Oma noch ganz klein war, ist das Rathaus sogar fast zerstört worden. Das war während des 2. Weltkriegs und meine Oma hatte große Angst als die Bomben fielen. Als der Krieg zu Ende war, wurden das Rathaus und unser Turm wieder aufgebaut. Aber das war nicht alles. Die Menschen in den USA sammelten sehr viel Geld, um uns die Freiheitsglocke zu schenken. Seit 1950 hängt sie nun im Rathausturm und läutet jeden Tag um 12 Uhr.
Damals war das Rathaus sogar noch wichtiger als heute. Früher arbeitete hier die Regierung von West-Berlin und viele wichtige Menschen gingen hier jeden Tag ein und aus. Einer davon hatte sogar den gleichen Namen wie ich – das war Willy Brandt, der früher Regierender Bürgermeister von West-Berlin war.
Besonders aufregend war es, als 1961 der Präsident der USA, John F. Kennedy, vor dem Rathaus eine wichtige Rede hielt. Mein Papa war damals ein kleines Küken und konnte noch nicht richtig fliegen. Also ist er ganz nah an die Turmkante gekrochen, so nah dass er beinahe runter gefallen wäre, als Präsident Kennedy sagte: „Ich bin ein Berliner“.
Als das Rathaus im Jahr 2014 seinen 100. Geburtstag feierte, hatten die Bibliothekarinnen der Mittelpunktbibliothek Schöneberg eine verrückte Idee: Die Grundschüler des Bezirks sollten so viele Bücher lesen, dass ein Bücherstapel entsteht, der so hoch ist, wie mein Rathausturm. Ich habe mir die Ohren gerieben, als ich zum ersten Mal davon gehört habe und dachte, dass dauert sicher viele Jahre. Aber die Kinder haben mich überrascht! Nur 4 ½ Monate haben sie gebraucht, um einen Bücherturm zu bauen, der sogar noch höher ist als das Rathaus.
Ein paar der fleißigen Leser konnte ich sogar selbst kennenlernen, als sie am 13. und 15. April 2015 meinen Turm besucht haben. Es sind ja schon viele Menschen die Stufen zum Turm hinaufgeklettert, um sich die Freiheitsglocke anzuschauen und die tolle Aussicht zu genießen. An diesem Tag war ich aber richtig aufgeregt, denn das Rathaus wird umgebaut und in den nächsten Jahren kann mich niemand mehr besuchen. So dass diese Tage für mich etwas ganz Besonderes waren.
Ich hoffe, dass die Bauarbeiter fleißig arbeiten werden und dass auch noch meine Enkel in 100 Jahren viele Besucher in unserem Turm empfangen können.

Der Freiheitsturm auf Föhr

Mit Glockengeläut heißt die Stadt Wyk auf Föhr neue Föhrer Erdenbürger willkommen!

Der Glockenturm in der Großen Straße im Zentrum der Stadt Wyk auf Föhr ist ein Turm im Eigentum der Stadt und im Dienst für die Kirche und für die Stadt. Das hat seine Ursache darin, dass seinerzeit der junge Ort Wyk kein eigenes Kirchengebäude hatte und die Einwohner die große alte Kirche St. Nicolai im benachbarten Dorf Boldixum besuchten.

Da aber das Läuten der Glocke von St. Nicolai nicht bei jedem Wind und Wetter in Wyk zu hören war, beschlossen die Bewohner der langsam wachsenden Ansiedlung „bi de Wyk“ im Jahre 1701 den Bau eines einfachen Turmes aus Holz mit der ersten Bet- und Sturmglocke. Denn die Glocke galt nicht nur dem Ruf zum Gottesdienst, sondern auch zur Verabschiedung eines Verstorbenen und zur Warnung bei Sturmflut- und Feuergefahr – laut Inschrift soll sie erschallen ZU GOTTES EHREN UND DER STADT WYK NUTZEN!

Der im Jahre 1886 errichtete steinerne Turm erfüllt diesen Zweck bis heute. Seit einigen Jahren ruft die Glocke die Wyker sonntags bereits um 9.30 Uhr zum Kirchgang auf – rechtzeitig, um den Beginn des Gottesdienstes in der St.-Nicolai-Kirche in Boldixum um 10.00 Uhr nicht zu verpassen.

Ab sofort soll die Glocke darüber hinaus zu besonders freudigen Ereignissen läuten: Sie wird zukünftig alle auf Föhr Neugeborenen begrüßen – und zwar jeweils durch ein 1 Minute langes Läuten vormittags gegen 10.15 Uhr. Erschrecken Sie bitte nicht: Zu diesem Zeitpunkt wird kein Verstorbener verabschiedet, sondern im Gegenteil ein neues Leben willkommen geheißen. Freuen Sie sich mit!

(Heinz Lorenzen, 16.08.2012)

Die Fahrer Schulen lasen sich auf ihren Freiheitsturm!

Turmgeschichte Offenburg

Aus der Vogelperspektive überragt die Dreifaltigkeitskirche gemeinsam mit dem Burda-Hochhaus die Silhouette der Stadt Offenburg. Der Turm von Hl. Kreuz ist zwar höher, aber der helle Putz der doppeltürmigen Fassade lässt sie markant hervortreten. Sie wurde 1906 bis 1908 im Stil einer romanischen Basilika gebaut. Das Gebäude mit seinen beiden wuchtigen, zweiundfünfzig Meter hohen Türmen ist von allen Seiten gut sichtbar und bestimmt das Straßenbild der Offenburger Oststadt. Der Grundstein, der am Himmelfahrtstag, dem 24. Mai des Jahres 1906 in die Nordost-Ecke des Südturms gelegt wurde, enthält eine Urkunde mit einem Exemplar der zuletzt erschienenen „Offenburger Zeitung“, eine versiegelte Flasche Wein aus dem Keller der Spitalverwaltung und einige, in einer kupfernen Büchse eingelassene und verlötete Münzen. Die Urkunde hatte folgenden Wortlaut: “ Im Namen und zur Ehre der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, welcher dieses Gotteshaus geweiht werden soll, unter Anrufung der Verdienste unseres göttlichen Erlösers Jesus Christus und der Fürbitte der allerreinsten Jungfrau und Gottesmutter Maria und aller Heiligen wurde durch seine Exzellenz, den hochwürdigsten Herr Erzbischof Dr. Thomas Nörber von Freiburg im Jahre des Heils 1906, im dritten Jahre der glorreichen Regierung unseres Hl. Vaters Papst Pius der X. und im 36. Jahre seit der Wiedererrichtung des einigen Deutschen Reiches, als Wilhelm II., König von Preußen und Deutscher Kaiser war und unser Landesfürst Großherzog Friedrich von Baden das Fest seiner goldenen Hochzeit unter herzlichster Anteilnahme des Landes begeht, am Feste Christi Himmelfahrt, der Grund- und Eckstein zu dieser Kirche gelegt mit der demütigen Bitte, dass der Bau unter dem Beistande aller Heiligen wachse und vollendet werde zum Lobe und zur Verherrlichung des Allmächtigen, zum Nutzen der heiligen römischen katholischen Kirche und zur Wohlfahrt aller Seelen, die dereinst ihre fromme Erhebung suchen und heilige Gebete verrichten.“

Quelle: Homepage Hl.Dreifaltigkeit Offenburg