Kommissar Kugelblitz in Seeon
Nach einer Idee der Klasse 4a.
Hallo liebe Detektive,
hier spricht Kugelblitz, Isidor Kugelblitz.
Habt ihr Lust mit nach Seeon, in die Seeoner Schule zu reisen?
Ich brauche dringend eure Hilfe in einem besonders spannenden Fall:
Pommes platzt fröhlich ins Büro, wo Sonja Sandmann vom PC aufschaut und fragt:
Sandmann: „Was ist denn los mit dir? Hast du die Königin von England zum Cafe trinken eingeladen oder was gibt`s? Warum hast du so ein Grinsen im Gesicht?“
Pommes: „Also, es ist so: Kommissar Kugelblitz ist in so guter Stimmung, dass er uns zwei Wochen Urlaub genehmigt hat. Er selbst will in den Chiemgau. Dort soll es ganz besonders schön sein. Er hat sich ein Örtchen ausgesucht mit dem Namen Seeon. Liegt direkt am Seeoner See. Und dort gibt es auch ein Kloster mit zwei großen Klostertürmen. 31 Meter sollen die hoch sein. Außerdem will er unbedingt noch einen Tag nach Truchtlaching und einen nach Seebruck.“
Sandmann: „Na das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Los Pommes! Koffer packen und ab!“
Gerade in dem Moment, als die beiden das Büro verlassen wollen, klingelt das Telefon.
Pommes: „Geh bloß nicht ran!“
Sandmann: „Das kann ich nicht. Und schau` am Display steht Kugelblitz. Er wünscht uns sicher doch nur noch eine schöne Zeit.“
Sonja Sandmann hebt ab. Man sieht ein Nicken und ihr Gesicht verfinstert sich zunehmend.
Sandmann: „Oh je! Ja, Chef, klar! Machen wir! Ist schon o.k.! Geht ja nicht anders.!“
Sandmann legt auf, dreht sich zu Pommes und erzählt:
Sandmann: „Wir müssen unsere Urlaubspläne verschieben. Es ist kaum zu glauben, doch Kommissar Kugelblitz wird zwar nach Seeon reisen, doch dort nicht seinen Urlaub verbringen, sondern einen Fall aufklären, denn genau aus diesem kleinen Ort kam gerade eben ein mysteriöser Hilferuf. Herr M. von der Firma XY in Seeon und Herr W. von der Firma XYZ in Truchtlaching sind wahrscheinlich entführt worden. Heute Morgen haben beide ihr Haus verlassen, sind aber nicht am Arbeitsplatz erschienen. Das bedeutet für uns, unser Büro muss besetzt bleiben. Kugelblitz braucht unsere Hilfe.“
Szenenwechsel
Kugelblitz trifft in der Seeoner Grundschule ein. Von da kam während seiner Fahrt im ICE ein zweiter Notruf.
Fr. P.: „Gut, dass sie da sind, Herr Kugelblitz. Ich habe gehört, sie sind der beste Detektiv in ganz Deutschland und haben auch schon in vielen anderen Ländern schwierige Fälle gelöst. Wir haben folgendes Problem. Genau heute wollten wir unser Leseprojekt abschließen. Die Kinder dieser Schule haben es nämlich tatsächlich geschafft, in diesem Jahr so viele Bücher zu lesen, die aufeinandergestapelt eine Turmhöhe erreichen würde, die so hoch wäre, wie unsere Klostertürme. Das alles haben Herr M. und Herr W. nicht so recht glauben wollen und deswegen dagegen gewettet. Ja und jetzt warten wir schon zwei Stunden auf sie. Daheim sind sie aus dem Haus gegangen, doch in der Schule kam niemand an. Und noch etwas, auch Frau H., die Klassenlehrerin der 4a fehlt.“
Kugelblitz: „Das ist in der Tat seltsam. Haben sie doch alle drei keine weite Anreise oder?“
Fr. P.: „I wo. Alle etwa fünf Minuten. Wohnen ja direkt am Ort, bzw. direkt vor Ort. Und jetzt sind sie wie gesagt schon seit zwei Stunden nirgends zu finden.“
Kugelblitz: „Ich denke, wir sollten weiteres Personal anfordern.“
Frau P.: „Bereits erledigt. Unser Hausmeister Hr. S. ist schon unterwegs. Ebenso zwei Polizisten. Auch unsere Sekretärin kommt nicht mehr los vom Telefon. Die Drähte glühen. Reporter stehen vor der Tür.“ Alle genannten Personen laufen in verschiedenen Ecken nervös suchend umher.
Interviews Kommissar Kugelblitz interviewt Hr. S. ( Hausmeister )
KK: „Sie sind doch immer der erste Mann im Haus und sehen nach dem Rechten. Habens Sie heute morgen etwas Auffälliges beobachtet?“
Hr.S.: „Ich habe einen großen Lieferwagen gesehen, den ich vorher noch nie bei uns wahrgenommen hatte.“
KK: „Haben Sie zufällig auf das Kennzeichen geachtet?“
Hr.S.: „Leider weiß ich nur noch die ersten beiden Buchstaben: TS für Traunstein.“
KK: „Ist Ihnen noch etwas aufgefallen?“
Hr.S.: „Nein, außer, dass ich drei Bücher für Frau H. ins Lehrerzimmer gelegt habe und … komisch … die liegen da immer noch, obwohl sie diese heute morgen abholen wollte.“
KK: „Danke für die genauen Auskünfte. Ich glaube, Sie haben mir sehr geholfen.“
Hr.S.: „Bitte, jetzt muss ich aber wieder los. Im Keller ist die Leitung kaputt.“
Kommissar Kugelblitz interviewt Fr. O. ( Sekretärin )
KK: „Haben Sie heute morgen, als Sie Ihr Büro aufsperrten, irgendetwas Seltsames beobachtet?“
Fr.O.: „Nur auch diesen Lieferwagen und die Autonummer war: TS 2134 oder äh….TS 4521. Ich weiß es doch nicht mehr so genau.“
KK: Ist das Auto weitergefahren oder stehengeblieben?“
Fr.O.: „Keine Ahnung. Ich bin ja in mein Büro gegangen.“
KK: „Und Frau Harlass? Ist Ihnen die über den Weg gelaufen?“
Fr.O.: „Ja, mit zwei Männern. Sie waren in Richtung Ausgang unterwegs. Vielleicht wurden Sie alle ja entführt?“
KK: „Das wollen wir nicht hoffen. Danke für das Interview.“
Kommissar Kugelblitz interviewt zwei Polizisten
KK: „Wissen Sie, ob draußen noch ein Lieferwagen steht? Davon war jetzt schon mehrmals die Rede.“
2P: „Ja, darauf steht XY. Dahinter versteckt sich sogar ein zweiter mit der Aufschrift XYZ. Nur die beiden Fahrer, die sind nicht da.“
KK: „Gibt`s sonst noch was, Kollegen?“
2P: „Als wir Richtung Aula gingen, hörten wir kurz jemanden sprechen, doch wir konnten nicht ausmachen, ob es sich dabei um die gesuchten Personen handelt oder ob es Kinderstimmen waren.“
Mehrere Reporter löchern Kommissar Kugelblitz
R1: „Herr Kommissar, wie viele Fälle haben Sie schon gelöst?“
KK: „Mindestens 50. Ich weiß es nicht mehr genau.“
R2: „Seit wie vielen Jahren sind sie schon Detektiv? Ist dies Ihr schwierigster Fall?“
KK: „Das weiß ich doch jetzt noch nicht. Aber ich werde ihn lösen. Ganz bestimmt. Kommissar bin ich schon seit über 20 Jahren.“
Szenenwechsel
Zur gleichen Zeit im Lesemeer: Die gesuchten Personen sitzen in ihre Bücher vertieft auf dem Boden und lesen, lesen, lesen.
Herr W.: „Also ich komm gar nicht mehr los. Das ist so spannend:“
Herr M.: „Und meins erst, als würde es gerade jetzt passieren. Ich bin so gefesselt. Das Buch leg ich ja nie mehr wieder aus der Hand. Der volle Wahnsinn.“
Frau H.: „Sowas hab ich ja noch nie gelesen. Seid leise, sonst kann ich mich nicht konzentrieren.“
Szenenwechsel
Kommissar Kugelblitz wendet sich an die Kinder:
KK: „Könnt ihr mir vielleicht helfen??? Habt ihr eine Idee. Ich hoffe immer noch, die ganze Sache nimmt ein gutes Ende.“
Szenenwechsel
Kommissar Kugelblitz geht ins Lesemeer und entdeckt dort die vermissten Personen, vertieft in ihre Bücher. Kommissar Kugelblitz räuspert sich mehrmals laut
Kugelblitz: „Hmkm…hmkm… ….
Die drei: „Psst, leise!“
Kugelblitz: „Meine sehr verehrten Herren und meine sehr verehrte Dame. Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten?“
Frau H. traut ihren Augen kaum. Sie vergleicht den Kommissar auf dem Buch mit dem, der live vor ihr steht.
Frau H.: „Spinn ich oder träum ich. Ja was machen Sie denn hier?“
Kugelblitz: „Schauen`s doch mal auf die Uhr.“
Frau H.: „Ja um Himmels Willen. Seit zwei Stunden sollten wir doch in der Aula sein, um unsere Wette einzulösen.“
Kugelblitz: „Genauso ist es.“
Frau H. huscht ein Schmunzeln über`s Gesicht
Frau H.: „Und dreimal darf ich raten, warum Sie hier sind?“
Kugelblitz: „Genau dreimal. Äh, ich denke einmal reicht.“
Frau H.: „Sie suchen uns. Und wir haben vor lauter Lesen die Zeit übersehen, dabei wollte ich die beiden Herren nur kurz unseren Leseraum zeigen. Tja, wenn wir Bücher sehen, dann ist`s halt einfach um uns geschehen. Lesen ist und bleibt unser Ding.“